Samstag, 26. Juli 2008

Arbeit, Arbeit, Arbeit aber kein sichtbarer Erfolg

Hat etwas gedauert bis ich wieder zum Schreiben gekommen bin. Eigentlich wollte ich tolle Baufortschritte dokumentieren. Aber, wies halt ist im Leben arbeiten wir wie die Irren nur Fortschritt ist nicht ersichtlich. Gut wir haben die ganzen alten Wasserzu- und Ableitungen neu gemacht, die ganzen Stromkabel rausgerissen und neue Dosen gesetzt, die Kabelschläuche wieder verputzt, die Zargen eingebaut und einige weitere Kleinigkeiten erledigt. Nur wenn einer ein Loch in die Wand haut und der nächste das Loch wieder verputzt, können sich die beiden Menschen ewig beschäftigen aber Baufortschritt ist kaum einer erkennbar und so wars eigentlich auch. Ich hab wieder ein paar Fotos gemacht. Mein Haus ist derzeit ein Irrgarten, die neu eingebauten Zargen sind mit Brettern verspreizt und man kommt da kaum durch. Unsere Toilette ist nur unter größten Verwindungen erreichbar, hat natürlich auch keine Türe, also man sollte nicht zuerst sechs Bier in sich reinschütten sondern das Timing verbessern, sonst könnts in die Hose gehen. Derzeit stellt aber der Komposthaufen eine Alternative dar, weil wir alte Teppiche zum ausmiefen aufgehängt haben und die einen tollen Sichtschutz geben. Jetzt aber genug von den Toilettgeschichten und zu den Fotos.





Die nachfolgenden Bilder zeigen die neuen Leitungen in der Küche sowie den Anschluss im ersten Stock. Der heruntergefallene Boden in der Duschkabine hat uns die Arbeit erleichtert. Tja, Glück muss man haben ;)



Wobei, jetzt wo ich die Bilder richtig sehe muss ich zugeben dass man von den neuen Leitungen am ersten Bild net viel erkennt. Also man sieht ein Rohr, man muss sich ein ein paar zusätzliche vorstellen und man weiß wies in meiner Küche aussieht.

Natürlich wurde auch die Traverse bereits verputzt. Habens gut gemacht, die Burschen.



Die alten Bögen über den Fenstern find ich übrigens genial und das ist noch untertrieben. Heute knallens einfach ein Überlager rein wo das früher so nett mit Bogen gemauert wurde. Jaja die gute alte Zeit. Aber jetzt ist die alte Zeit ja Teil von meinem Besitz und wird geschützt, gehegt und gepflegt.

Der Einbau der Terassentür scheitert momentan noch an der beharrlichen Weigerung meiner Truppe, das Ding in Angriff zu nehmen. Auch meine Eingangstür bzw. der Türstock sind noch nicht dort wo sie hinsollen. Am Mittwoch war ja der Tischler da, wir mussten dann feststellen dass wir ein bisschen zu ehrgeizig waren bei den Stemmarbeiten. Mit einschäumen war nix also ist die holzbearbeitende Mannschaft wieder abgezogen. Der Lehrling hat extra ca. 10 Werkzeugkisten aus dem Bus hergeschleppt, wie er alles da hatte kam auch schon das Kommando zum Abbruch des Unternehmens. Ja habens auch net leicht die Lehrbuben. Komischerweise glaubte mir der Tischler auch net dass ich im September im Haus wohne. Lauter pessimistische Menschen, aber von denen lass ich mich net runterziehen.
Da ist jetzt der Türstock. Der Schmied und der Tischler haben wirklich feine Arbeit geleistet. Nur ein bisschen klein für das grosse Loch in der Wand :)



Sieht man net so gut aber - suuper Arbeit.

Beflügelt von dieser handwerklichen Pracht habe ich mich natürlich gleich über die Türe hergemacht. Also Beschläge abgeschraubt und mit so einem Multi-Tool (Dremel oder so) geschliffen und geputzt. Anschließend das Türblatt abgeschliffen. Das war ganz schöne Arbeit. Im Anschluss in den Baumarkt und Farbe besorgt. Zuerst wollt ich Bootslack nehmen, hat sich aber net so gut gelesen, also ists ein Wetterschutz geworden. Übrigens Lack ist echt teuer! So a bissi Farbe für die Tür kostet auch gleich € 100. Wobei ich auch sagen muss, dass ich von der Menge des Lackks ca. 10 - 20 Türen streichen könnt. So mit der Farbe gings dann gleich weiter. Lackieren klingt eigentlich relativ ungefährlich, trotzdem habe ich die Möglichkeit genutzt und mir natürlich wieder eine Verletzung zugezogen. Beim Öffnen der Lackdose mit dem Schraubendreher (ist die korrekte Bezeichnung für Schraubenzieher) abgerutscht und voll in die Hand gerammt - hat a bissi geblutet aber durch den Staub und Lack hat sich das bald wieder gelegt. Am nächsten Foto sieht man die Eingangstüre von hinten - also innen.



Dieses nette Kabinett war auch mein Arbeitsplatz für 4 Tage und mindestens einer steht noch aus. Ein bissi staubig vom schleifen aber ich wurde vom Lack für die Beschläge entschädigt. Die Holzfarbe gibt in Richtung Betäubung net viel her ;)
Das Design für die Eingangstür festzulegen war auch net ganz einfach. Immerhin will man ja was darstellen wenn Besucher kommen. Ich hab mal die Variante Playmobil-Ritterburg gewählt. Ich glaub die hatten in den 70er-80er bei den Burgen so ähnliche Türen. Nachdem ich ja in dieser tollen Epoche aufgewachsen bin, dachte ich mir das passt. Übrigens orange Plastikdinger und Prilblumen sind net geplant, so doll fand ich die Zeit dann auch wieder net.
Der Amtsleiter hat gleich vorgeschlagen das Design auf die ganze Aussenfassade zu erweitern was ich noch überlegen muss. Der Schlagende war sowiso begeistert. Die Türe gibts dann im Bild wenn sie fertig ist. Ich hoffe ich enttäusche die Tischler net.

Im Lagerhaus bin ich inzwischen ein Du-Freund der Belegschaft. Die kennen mich und wenn ich mit irgendwas ankomm wird nimmer lang gefragt sondern gleich der Lieferschein gedruckt und aufs Baukonto gebucht. Ich muss sagen ich hab keine Ahnung was da derzeit drauf ist. Aber ich glaub jetzt kommt dann die erste Monatsabrechnung und dann wird mans ja sehen. Ausserdem was soll ich tun, das Zeugs brauch ma halt.

Ausgaben in dieser Woche waren beträchtlich. Die Küche als Okkassion mit gut 4000, die Sanitärsachen, auch sehr sehr günstig mit 4000, die Wanne (mann die haben noch kein Lebenszeichen von sich gegeben seit der Überweisung) derzeit 1000. Dazu ntürlich ein bissi Material und Krims-Krams schätze auch zwei 1000er, obwohl ich net einschätzen kann was ein Überlager von 2,5m Länge kostet und für die Terassentür brauch ich ja 6 Stk. Aber sind ma zuversichtlich und sagen das geht sich aus. Naja ein bisschen Handgeld für die Truppe darfs dann auch sein, dazu Verpflegung und, und, und.

Übrigens mein Alfa ist doch ein geniales Baustellenfahrzeug. Ich hab im Kofferraum mal das ganze unnötige Zeugs rausgeräumt. Jetzt passen da mindestens 15 Sack Mörtel rein. Das Gewicht ist beim Fahren auch kaum zu merken, hat ja genügend Leistung. Nur mit der Federung muss ich mir was überlegen. Ich mach mal ein Foto wie er aussieht wenn ich vom Baumarkt zur Baustelle komm. Klar tieferlegen ist eine klasse sache - aber es sollte net nur hinten sein.

Aus aktuellen Anlass möchte ich noch hinzufügen dass ich heute wieder das Gerücht gehrört habe dass Bier dick macht - ich finde das ist eine bööööse Verleumdung gegenüber dem Grundnahrungsmittel jeder Baustelle. Ich glaub auch dass ich als Beispiel herhalten kann, dass das net stimmt. Wenn man 7 Bier am Tag trinkt hat man seinen Kalorienbedarf gedeckt (klar Vitamine sollte man noch irgendwo anderes hernehmen, aber um die gehts ja net). Wenn ich jetzt weiter rechne dass wir alle Bauarbeiter mit einem bisschen erhöhtem Verbrauch sind schätz ich mal dass 10 reichen sollten. Jo - sauft mal 10 Bier. Ergo Bier macht net dick - es ist viel mehr die Unbeweglichkeit der Menschen, wie man bei den Amis sieht, aber das ist eine andere Geschichte.

Jetzt bin ich Ende angelangt - ich hoffe nix vergessen zu haben und bleibe weiter am Ball. Morgen ist Sonntag - Hurra ausschlafen - das heißt erst um 5:30 aus dem Bett.

P.S.: Dank an alle Leser die mir auch ab und an ein Feedback zukommen lassen.

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