Mittwoch, 31. Dezember 2008

das Letzte

Soderle jetzt hab ichs doch noch geschafft, quasi aus dem Exil, den letzten Eintrag zu launchen.

Natürlich ist mein Haus noch lange nicht fertig, allerdings fällt mir auf, dass das Schreiben des Blogs für mich zu einer echten Qual wurde. Das entgegengebrachte Feedback und das fleißige Lesen waren in den letzten Monaten Ansporn für mich weiterzumachen. Ich muss sagen, das größte Lob war, dass das Lesen meines Blogs eine durchaus entspannende Wirkung zeigt. So kommt es wie im Leben üblich, zu einem Ende das jetzt erreicht wurde und damit stellt dieser Eintrag das Letzte dar, das ich hier veröffentliche.

Nach nicht ganz 90 Beiträgen, die teilweise zu nachtschlafener Zeit erfolgten, und teilweise in rechtschreiberisch erbärmlicher Qualität verfasst wurden, vollgestopft waren mit Sarkasmus, Zynismus und auch Sardonismus bin ich froh, das Kapitel zu beenden und meine Rolle als Kasper und Spotter der Nation weiterzugeben.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass in nicht einmal einem Monat die Entscheidung getroffen wurde das Haus zu kaufen. Eine professionelle Planung war natürlich in diesem Zeitraum nicht möglich und viele Entscheidungen konnten daher nur aus dem Bauch heraus getroffen werden. Natürlich fallen mir jetzt schon Dinge auf die man besser hätte lösen können, allerdings bezweifle ich ob das dem Design (und das war ja die oberste Prämisse) nicht Abbruch getan hätte. Allerdings will ich jetzt nicht zum Jammern anfangen weils ja nix bringt, ich diese Entscheidungen selbst getroffen habe und ich viel zu glücklich mit dem Geleisteten und Erreichten bin.

Körperliche Langzeitschäden wurden nicht festgestellt, allerdings kam es während der Bauzeit zu verschiedensten Verletzungen, die komischerweise nur den Pfandi selbst betrafen. Da waren zB eingetretene Nägel beim Holzschneiden, lädierte Finger durch die zwickende Kettensäge, einige Stromstöße, gereizte Sehnen, unbewegliche Arme und am Schluss noch das Übel mit dem Atmen. Aber egal, bis ich heirate ists wieder gut (sagte meine Oma immer). In einem Beitrag habe ich einmal geschrieben, dass ein Sanierer unbedingt eine Kettensäge benötigt, das ist auch richtig so, allerdings muss ich hinzufügen, dass Voltaren ebenso wenn nicht noch wichtiger sind. Warum sich allerdings immer nur der Pfandi verletzt hat ist schon eigenartig. Das könnte einerseits am gezeigten Einsatz und andererseits an der bautechnischen Unzulänglichkeit des Pfandi liegen ;-)

Der Blog wurde angelegt um in einigen Jahren oder auch nach nur einigen Monaten zurückzublicken, zu sehen was erreicht wurde oder aber auch nur um ab- und an den Baustellenfrust los zu werden. Es ist nicht einfach wenn man täglich auf der Baustelle steht und nur schrittchenweise die Fortschritte sieht. Da war es jetzt am Ende schon bei weitem angenehmer. Man könnte fast sagen, jeder Schuss ein Treffer oder die "Quick-Wins", womit gemeint ist, dass die durchgeführten Maßnahmen sofort zu einem spürbaren Ergebnis, oft sogar zu einer Verbesserung, führten.

Beginnen möchte ich mit einem kleinen Rückblick auf 6 Monate bloggen sowie 5 Monate Bauzeit.
Beispielsweise die Graberei im Parterre, die mir 2 fleißige Helfer, Adi und Karl, abgenommen haben. Immerhin musste über einem halben Meter hinuntergegraben werden. Das entsprach einigen Containern Schutt, die zu entsorgen waren.

Der Besuch des Goalies, das mir zuerst ein Loch in der Fassade bescherte und im Anschluss doch noch eine herrliche Terrasse mit passender Türe brachte.

Die Ideen von Prinzessin, die sich teilweise selbst überholten aber immerhin ein riesiges Fenster in der Küche ermöglichten.

Die Diskussionen um die Küche, welche ich jetzt wählen soll, und die anschließende Begeisterung über die getroffene Entscheidung.

Das Ausschaufeln des OG mit der Baurutsche, das am Sonntag zu Aufruhr bei den lieben Nachbarn führte.

Die Übersiedlung und die Neugestaltung der Wohnung an nur einem Wochenende, das nur mit Unterstützung des Amtsleiters und meines alten Freundes Ede möglich war.

Aber natürlich auch viele Einwürfe die einfach nicht berücksichtigt werden konnten, beispielsweise der Kachelofen, der aber doch vielleicht eines Tages wieder in einem unschuldigen Weiß erscheinen wird.

Oder aber auch die vielen Enttäuschungen die man täglich auf einer Baustelle, aber auch fernab der Baustelle, erfahren muss. Terminabsagen, mangelhafte Qualität oder generell der fehlende Wille zur Kommunikation. Auch die lange Zeit im verhassten Walldorf machte alles nicht einfacher.
Als besonders negative Beispiele haben sich hier die Firmen LIWEST und IKEA eingereiht, die zwar meinen Lesern amüsante Stunden, mir allerdings nur Ärger eingebracht haben. Auch die teilweise gezeigte Qualität der Arbeiten, hier möchte ich auf den Eintrag vom 1.Nov 2008 verweisen, war nicht immer "zufriedenstellend". (das war jetzt extra nett formuliert)
Viele Zusagen wurden getroffen, die schlussendlich nicht gehalten wurden. Für viele Menschen ist es nicht besonderes mal einfach etwas nicht zu erledigen oder einfach abzusagen. Ich hab mich dann immer gefragt, was die Menschen dann überhaupt veranlasst hat soetwas zu machen. Das bleibt dann wohl ein Geheimnis, meine Einstellung ist das allerdings nicht, ich denk mir immer wenn man schon mal etwas zusagt sollte man es auch einhalten.

Natürlich möchte ich mich auch bei allen Helfern und Unterstützern bedanken. Egal ob die Unterstützung durch den Einsatz am Bau oder nur seelische Unterstützung darstellte.

Besonders bedanken möchte ich mich bei meiner Mutter, die mir die Sanierung durch Ihren unbändigen Einsatz erst ermöglichte. Aber natürlch auch bei den anderen Helfern. Ich möchte alle hilfreichen Hände hier aufzählen wobei die Reihenfolge der Namen keine Wertung darstellt sondern einfach nur die Namen bringt wie sie mir eingefallen sind. Sollte ich jemanden vergessen haben möchte ich mich dafür entschuldigen.

Also erstmals Danke an die helfenden Hände:
Pepi ,Vast, Baumeister, Fredi, Prinzessin, Schlagender, Adi und Karl, die reudigen Tschetschenen, Amtsleiter, Ede, Klassensprecherin sowie der Estrichpartie.

Natürlich auch an die vereinzelt teilnehmden Professionisten. Diese Firmen kann ich bedenkenlos weiterempfehlen:
Fa. Russmann (Elektriker)
Fa. Poneder (FBH)
Fa. Aigner (Containerverleih)
Magistrat (Gas und Sperrmüll)
Fa. Brugger (Glaswand)

Für die seelische Unterstützung, Dank an
alle aktuellen sowie ehemaligen Arbeitskollegen
Goalie
Waldi
King of Tuning

Und natürlich an alle anderen Leser des Blogs. Immerhin knappe 2000 Zugriffe über 400 Provider und 65 Nationen - auffallend war am Ende das starke Interesse aus Frankreich, das es trotz der Sprachbarriere auf Platz 4 schaffte, vielleicht ist das der Grund warum der Pfandi jetzt in Paris sitzt. Ich meine, der Sache muss nachgegangen werden!

Leider waren in den paar Monaten auch menschliche Verluste zu beklagen. Die Todesfälle meiner Großmutter, von meinem Arbeitskollegen Hans aber auch vom Jörg aus Kärnten. Nicht nur Todesfälle, auch auf einmal abreissende Kontakte waren zu beklagen. Allerdings gab es auch neue Menschen die in dieser Zeit in mein Leben getreten sind, die die Verluste mehr als ersetzten.

Nachdem mir meine Baustelle auch des öfteren schwer aufs Gemüt drückte habe ich auch einige Menschen verärgert und möchte mich hier nochmals dafür entschuldigen.

Natürlich wollte ich mich auch im letzten Beitrag noch über Dinge äussern die zwar nichts mit dem Haus zu tun haben aber einfach störend sind - aber ich spars mir einfach.

So, ich kann dann nur noch sagen dass der letzte Vorhang, oder besser die letzte Kelle, das letzte Maurerfäustel gefallen sind. Es wird keine Zugaben geben und auch auf andere Teile bzw. Folgen wird verzichtet. Sollte sich ein Leser für einen Spin-Off entscheiden hat er natürlich mein Einverständnis.

Abschließend bleibt dem Pfandi nur noch das Adieu und sag zum Abschied leise Servus.

So, dann auf zu neuen Herausforderungen, mit neuen Menschen die zukünftig an die Stelle des Hauses treten und den Mittelpunkt im Leben des Pfandi darstellen werden - so Gott will!

3 Kommentare:

Nobs hat gesagt…

Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende - und meistens hat das, was ein Ende hat, auch eine Fortsetzung.

In diesem Sinne ist es zwar schade, dass dieser unterhaltsame Blog nun zu Ende geht, allerdings freue ich mich auf die Fortsetzung im "wahren Leben" ...

Anonym hat gesagt…

'Le Naëlou masqué' versucht immer noch "sein" Bestes, um Deinen Statistiken den french touch zu geben ;-)
Hat ja einiges nachzulesen, bevor es ans nächste Kapitel geht.

Anonym hat gesagt…

auch von meiner seite....dankeschön...für den unterhaltsamen blog...nachdem die neuen herausforderungen quasi vor der tür stehen...hehehe...könntest doch einen neuen blog eröffnen und darüber schreiben...ich würd diesen dann auch wieder abonnieren ;)...nochmals thx